Remote Work gilt als das Arbeitsmodell der Zukunft. Homeoffice klingt nach freie Zeiteinteilung, persönliche Freiheit und nie dagewesene Flexibilität, sowie Kosteneinsparungen für Unternehmen. Digitale Nomaden arbeiten vom Cafe, der Parkbank oder dem heimischen Sofa aus. Remote Work hat jedoch auch seine gesundheitlichen Tücken.
Neues Maß an Selbstbestimmung und Zufriedenheit bei den Arbeitnehmern
Das klingt zunächst einmal gesundheitsförderlich.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie, keine Pendlerzeiten mehr, eine ausgewogenere Work-Life-Balance und ein Höchstmaß an Flexibilität hinsichtlich der Arbeitszeiten sowie des Arbeitsortes. Soweit so gut.
Arbeit ohne Zeitbegrenzung
Dies ist die Kehrseite der Medaille. Mobiles Arbeiten und freie Zeiteinteilung sind nicht in jeder Branche und für jeden einzelnen Arbeitsplatz geeignet – und auch nicht für jeden Arbeitnehmer. „Was für den einen ein Segen ist, setzt andere, wenn sie noch spätabends arbeiten, enorm unter Stress. Die klare Trennung von Job und Privatleben wird durch flexible Arbeitszeiten aufgeweicht. Das Risiko, dass das Berufliche überhandnimmt ist groß“, so Tomaschek-Habrina, Lehrbeauftragte für Coaching an der ESBA www.esba.eu und längjährige Burnout und Stressexpertin. „Hier benötigt es einen hohen Grad an Selbstkenntnis und Reflexivität, und vor allem die Fähigkeit sich selbst Grenzen setzen zu können. Nur, weil wir die Möglichkeit haben, von überall zu arbeiten, müssen wir nicht dauernd im stand by modus arbeiten.“
Einsam vor dem Bildschirm
Mit allen digital vernetzt und arbeitend tätig zu sein, kompensiert auch nicht die soziale Isolation. Die reale Begegnung von Mensch zu Mensch, und nicht nur jene via Videokonferenzen oder Intranet, ist für unser Wohlergehen unerlässlich. Wenn Menschen 2/3 ihres Lebens arbeitend verbringen, und dies nur noch einsam vor dem Bildschirmen dieser Welt (vorwiegend sitzend), werden wir in Zukunft psychische wie physische Folgeerkrankungen erleben, wie wir sie durch Stress erzeugte Beschwerden bereits kennen.
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Schlaflosigkeit
- Rückenschmerzen
- Angstzustände und Panikattacken
- Magen- und Darmbeschwerden
- Migräne u.v.a.m
Remote Work benötigt Persönlichkeitskompetenzen
Um den Tücken der Telearbeit zu entgehen braucht es ganz klare Kompetenzen, die man v.a. resilienten Menschen nachsagt:
- Grenzen setzen können mit Selbstverantwortung
- Hohes Maß an Stressbewältigungsmöglichkeiten erarbeiten
- Effektives Pausenmanagement leben
- Fähigkeit der selbständigen Arbeitens entwickeln
- Bewegung, Entspannung, Ernährung und Psychohygiene im Blick haben
- Soziales Leben forcieren in Face to face Situationen, nicht nur virtuell.
Warum das Home Office Fluch oder Segen für Entwickler sein kann
https://entwickler.de/online/development/home-office-entwickler-vorteile-nachteile-286899.html