Viele Menschen fühlen sich häufig müde und abgeschlagen. Eine Erkrankung kann ebenso die Ursache für die Müdigkeit darstellen. Sie kann durch einen Eisen- oder Vitaminmangel hervorgerufen werden. Aber auch psychische Krankheiten wie eine Depression können mögliche Auslöser sein. Was sind die häufigsten Ursachen, die zu einem ständigen Müdigkeitsgefühl führen können?
Winterblues?
Herbst und Winter schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Nicht nur das nasskalte Wetter, vor allem der Lichtmangel führen zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Melancholie. Der Mangel an natürlichem Tageslicht sowie die verminderte Lichtintensität in den Herbst- und Wintermonaten bewirkt bei den Betroffenen eine Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus, was in Folge zu Schlafstörungen führt. Manche entwickeln auch so etwas wie eine saisonal abhängigen Depression (SAD). Hauptverantwortlich dafür sind die Hormone Melatonin und Serotonin, deren Aufbau (Biosynthese) vom Tageslicht reguliert wird. Die Produktion des Neurotransmitters Serotonin ist im Winter tagsüber eingeschränkt, während Melatonin vermehrt produziert wird. Diese Dysbalance, also der Mangel an Serotonin und das Übermaß an Melatonin führt dazu, dass empfindliche Menschen sich zunehmend schlapp und schläfrig fühlen und mehr Appetit verspüren, vor allem auf Süßes und besonders auf Schokolade. Hier hilft in vielen Fällen Lichttherapie – die Lampe sollte in jedem Fall 10.000 Lux haben.
Was ist Müdigkeit?
Die akute Müdigkeit stellt einen Schutzmechanismus dar, um uns vor Überanstrengung zu schützen. Während des Schlafens regeneriert sich unser Körper nämlich und kann neue Kraft sammeln. Wenn zu wenig Schlaf die Ursache der Müdigkeit darstellt, kann ein quantitativer oder ein qualitativer Schlafmangel hinter der Müdigkeit stecken: Entweder man schläft also zu wenig oder die Qualität des Schlafes ist gering und der Schlaf somit nicht mehr ausreichend erholsam.
Wird dem Körper dauerhaft Schlaf entzogen, führt dies zu einer chronischen Müdigkeit. Diese kann sich unter anderem in Konzentrationsproblemen, zunehmender Schmerzempfindlichkeit sowie brennenden Augen zeigen. Chronische Müdigkeit kann aber auch ein Anzeichen für eine Erkrankung darstellen.
Immer müde – Krankheiten als Ursache
Müdigkeit kann als Begleitsymptom verschiedener Erkrankungen auftreten. Daher muss sie stets in Zusammenhang mit anderen Symptomen gesehen werden. Zu den krankheitsbedingten Ursachen von Müdigkeit können beispielsweise die folgenden gehören:
- Eisenmangel (Blutarmut)
- Schlafapnoe
- Infektionskrankheiten
- Stoffwechselkrankheiten
- Krebs
- Psychische Ursachen
- Vitaminmangel
Daneben können aber noch viele weitere Ursachen dafür sorgen, dass man immer müde ist. Ein wichtiges Indiz, ob es sich um eine natürliche, gesunde Müdigkeit oder eine durch eine Erkrankung hervorgerufene Müdigkeit handelt, stellt das eigene Befinden dar: Nehmen Sie Ihre Müdigkeit als angenehm wahr oder ist Ihnen Ihre Müdigkeit unangenehm?
Immer müde – Psychische Ursachen
Müdigkeit kann nicht nur körperliche, sondern auch psychische Ursachen haben. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Müdigkeit mit Abgeschlagenheit und einer gedrückten Stimmung einhergeht. Die Ursache der Müdigkeit kann dann in einer Depression liegen oder langanhaltendem Dauerstress.
Personen, die an einer Depression leiden, fällt es häufig schwer, abends einzuschlafen. Außerdem schlafen sie meist nicht die ganze Nacht durch, sondern wachen häufiger auf. Typisch ist darüber hinaus, dass man sich trotz ausreichend Schlaf nicht frisch und erholt, sondern weiterhin müde und erschöpft fühlt. Wenn Sie immer müde sind, sich antriebslos und ‚leer‘ fühlen, sollten Sie darüber nachdenken, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen.
Immer müde – Das hilft!
Wenn Sie immer müde sind, sollten Sie darüber nachdenken, worauf Ihre Müdigkeit zurückzuführen sein könnte. Anschließend sollten Sie überprüfen, ob Sie Ihre Müdigkeit mit ein paar einfachen Tricks bekämpfen können:
- Versuchen Sie herauszufinden, ob Schlafmangel oder Stress an der Arbeit die Ursachen für Ihre Müdigkeit sein können. Testen Sie, ob Ihre Müdigkeit beispielsweise nach einem kurzen Mittagsschlaf verschwindet.
- Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter pro Tag). Ernähren Sie sich ausgewogen und vitaminreich.
- Probieren Sie aus, ob sich Ihre Müdigkeit mit einer kalten Dusch am Morgen vertreiben lässt.
- Seien Sie körperlich aktiv! Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und kann Ihre Müdigkeit vertreiben.
- Bringen Sie ihr handy, Pads und Laptops aus dem Schlafzimmer
- Stellen Sie die Raumtemperatur auf 18° Celsius, zu warme Zimmer, lassen einen schlechter schlafen
- Wenn sie öfter in der Nacht aufwachen, weil Ihnen Gedanken durch den Kopf gehen, dann legen sie sich einen Block und Stift auf ihr Nachtkästchen, damit sie die Gedanken bei Bedarf niederschreiben können. Danach können sie mit Atemübungen wieder gut einschlafen.
Sollten Ihre Beschwerden trotzdem nicht besser werden, sollten Sie sich an einen Arzt wenden, um die Ursache Ihrer Müdigkeit abklären zu lassen. Vor allem, wenn weitere Symptome auftreten, kann hinter der Müdigkeit auch eine Erkrankung stecken.
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