In einer aktuelle Delphi-Studie von Carsten C. Schermuly die sich mit der Zukunft der Coachingbranche beschäftigt, wurden 800 Marktanbieter und 16 Coachingexperten befragt und daraus mögliche Zukunftsszenarien für Coaching 2030 skizziert. Trainig akutell berichtet davon in der neuesten Ausgabe.

 

Szenario 1:

Coaches werden Designkompetenzen benötigen, um Coaching flexibel in verschiedenen Formaten Online, Offline-, virtuelle und reale Elemente kombinierend, passgenau für den jeweiligen Kunden anbieten zu können. High Class Coaching f2f wird ebenfalls an Beliebtheit erhalten bleiben, was sich KundInnen als sinnliches Erlebnis in einer digitalen Welt gönnen.

 

Szenario 2:

Coaches benötigen Kompetenzen in Organisationsentwicklung: viele Organisationen werden weniger hi­erarchisch organisiert sein. Im Zuge von New Work Transformationsprozessen und neuen Rollen begleiten Coaches in Zukunft MitarbeiterInnen und Führungskräfte zu mehr Selbstorganisation und Agilität.

 

Szenario 3:

Coaching wird sich vermehrt als Basis Kompetenz in Organisationen verbreitet und Führungskräfte Coachingmethoden in ihren Führungsstil eingepflegt haben

 

Szenario 4:

Coaching und Beratung werden mehr in Kombination in interdisziplinären Teams angeboten, um komplexe Veränderungen in Organisationen zu unterstützen.

 

Szenario 5:

2030 werden im Coaching zunehmend Themen bearbeitet, die heute noch vorwiegend im the­rapeutischen Kontext bearbeitet werden. Dazu zählen, private Lebens­führung oder Krisen, Partnerschaftsthemen, Sinn- und Wertefragen und weitere mehr. Klinische Fragestellungen werden nach wie vor im psychotherapeutischen Kontext adressiert.

 

Szenario 6:

Künstliche Intelligenzen werden Coaches als Assistenten im Coachingprozess unterstützen. Coachings finden vermehrt in virtuellen Räumen statt, wo sich Coaches mit Klientinnen als Avatare begegnen. Standardisierbare Coachingthemen werden rein digital bearbeitet, entweder durch virtuell arbeitende menschliche Coaches oder algorithmusbasierte Programme.

Diskurs zu Szenario 6

KI hat ein Problem: Sie kann nicht so schnell die Kompetenzen entwickeln, um längere Logik- und Gefühlsketten miteinander zu verbinden. Auf absehbare Zeit kann sie nur das wissen, was der Klient weiß – und das ist im Coaching zu wenig. Das Thema hinter dem Thema zu erkennen, Dinge zu begreifen, die der Klient noch nicht begreift – das kann nur der menschliche Coach. Über die Kreativität und Empathie, die für Coaching notwendig sind, verfügt eine KI auch mittel- und langfristig erst einmal nicht. Was sie allerdings kann, ist, den Coach zu unterstützen, z.B. indem sie ein Eingangsgespräch führt, oder eine Evaluation vornimmt.

 

Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Studie?


Die Ausbildung von Coaches muss sich adaptieren. Digitale Kompetenzen, Beratungskompetenzen, Kompetenzen im Bereich New Work und Transformation, psychodiagnostische Kompetenzen, Kompetenzen für mentale Prozesse etc. müssen in die Lehrpläne aufgenommen werden.

 

Quelle:

Trainingaktuell | Dezember 2020  S. 6-9  hier zum Artikel

Coachingausbildung mit oben genannten Standards

www.coachingdachverband.at

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